Vorwort zur 1. Auflage

Nachfolgend das Vorwort zur 1. Auflage

Die erste Auflage wurde im Jahr 2000 vom Autor im eigenen ASAT-Verlag selbst verlegt .

1.  ... für Schüler, Studenten und Techniker

“I had a dream ...” ist der historische Ausspruch eines berühmten Amerikaners, der seine Vision einer besseren Gesellschaft verdeutlichen wollte. Warum sollten dann Schüler, Studenten und selbst Lehrer nicht einmal träumen, Visionen haben dürfen? Träumen von einem spielend leichten und intuitiven Zugang in die bislang für ”nicht wissenschaftlich Vorgebildete” unzugängliche Fachwissenschaft Nachrichtentechnik, speziell zur Theorie der Signale - Prozesse - Systeme. Sie selbständig erarbeiten, entdecken und erforschen, mühelos auf die aktuelle Praxis anwenden können. Hier dominiert heute die Digitale Signalverarbeitung (Digital Signal Processing DSP).

Welche Hindernisse liegen auf einem solchen Weg?

Da sind derzeit zunächst zwei deutlich sichtbare Brocken: die Fachwissenschaften Mathematik und Informatik. Beide scheinen uns zu zwingen, vor jedem Erfolg erst einmal jedes Problem in eine weitere Sprache - Mathematik - umzusetzen (zu “transformieren”!), um anschließend diese neue Fremdsprache in eine weitere Fremdsprache - Informatik/ Programmiersprache - erneut umsetzen zu müssen.

Es wird wohl ewig unbekannt bleiben, inwieweit dieser zweifache Transformationsprozess bislang den technischen Fortschritt behindert und die Volkswirtschaft nachhaltig geschädigt hat. Weite Kreise sind bislang dadurch von dieser künftig wohl wichtigsten Technik ausgeklammert worden, vor allem das Heer der Facharbeiter und technischen Angestellten dieses Berufsfeldes.

Aber selbst frischstudierte Ingenieure brauchen aufgrund eindeutiger Aussagen der Industrie viele Monate, bevor sie die erste Mark für ihre Firmen verdienen. Sie bemerken nachträglich, dass während des Studiums die eigentlichen Inhalte im Dickicht eines mathematischen Dschungels verloren gegangen sind und lernen mühsam - d.h. in erster Linie fächerübergreifend - ihre Kenntnisse praktisch anzuwenden. Und selbst die langjährig im Beruf stehenden Ingenieure waren und sind kaum in der Lage, so nebenbei ein Studium der Informatik nachzuholen. Die - im historischen Kontext - betrachtete unglaubliche Innovationsgeschwindigkeit der Mikroelektronik lässt sich vergleichen mit einer hetzenden Meute, die einer Beute hinterher jagt, sie aber niemals erreichen wird.

Vielleicht ließe sich aber die Beute mit dem richtigen Konzept fangen?

Da liegt aber noch ein gewichtigeres, jedoch kaum sichtbares Hindernis auf dem Weg, sich mit dieser Fachwissenschaft geistig und praktisch auseinanderzusetzen. Eine Krankheit, die über Jahrhunderte in unsere Schulen und Hochschulen diffundiert ist. Ein Virus, kaum sichtbar, der uns lähmt, aber nicht umbringt.

Für mich heißt der Entdecker dieses Virus A. N. Whitehead, einer der berühmtesten Mathematiker und Wissenschaftstheoretiker der dreißiger Jahre. Lassen Sie sich seine auszugsweise und aus dem Englischen übersetzten Thesen (u.a. in ”Adventures of Ideas”, New York 1933, S. 370 ff.) auf der Zunge zergehen:

“Die Fähigkeit von Sprache, mit Erfolg Information zu vermitteln, wird weit überschätzt, besonders in Kreisen von Gebildeten. Sprache ist in hohem Maße fragmentarisch (bruchstückhaft). Und nichts kann die Lücken schließen helfen, wenn die Dinge, die ausdrücklich zur Sprache kommen, nicht der Art nach selbst erfahren wurden.  ...  Wissen aus erster Hand ist die Grundlage intellektuellen Lebens.  ... Mangel an Ursprünglichkeit ist das Geheimnis der Mittelmäßigkeit der gebildeten Welt. Sie ist zahm, weil sie nie durch Tatsachen verletzt worden ist."

Whitehead zeigt uns hier die Medizin, um den Virus in den Schulen und Hochschulen auszurotten. Lassen Sie mich dies an einem einzigen Beispiel klar machen:

Wie kann man fliegen lernen?

Durch langatmige Vorlesungen oder Erklärungen? Indem man ein gutes Fachbuch liest? Nein, in erster Linie durch die Praxis! D.h. durch viele Flugstunden unter der Anleitung und Aufsicht eines erfahrenen Fluglehrers. Aber halt! Da gibt es doch eine weitere hervorragende alternative Lösung, die dem Idealfall sehr nahe kommt: Der computergestützte Flugsimulator. Zumindest gilt dies nach der Aussage erfahrener Fachleute und aufgrund der Praxis der Fluggesellschaften, die hiermit ihren Pilotennachwuchs trimmen.

Wie könnte nun unser Flugsimulator aussehen?

Er macht sich ebenfalls die moderne Computertechnik zunutze. Er umfasst ebenfalls Simulations- programme. Obendrein  ist er noch viel praxisnäher als ein Flugzeugsimulator. Er kann nahezu alle nachrichtentechnischen Prozesse simulieren, aber er kann genausogut reale Signale aufnehmen, verarbeiten und ausgeben! Er ist die Praxis! Vor allem kann er alle Vorgänge und Prozesse bildlich und dynamisch darstellen. Er ist - in Kombination mit dem vorliegenden Manuskript - wie ein Buch, welches plötzlich mit Leben erfüllt ist, welches Filme und Klänge ablaufen und Sie interaktiv agieren lässt. An den Sie Fragen stellen und Antworten - in Form lebendiger Bilder - erhalten können.

Hierbei handelt es sich in erster Linie um DASYLab. Dieses Programm stellt Ihnen ein nahezu vollständiges Experimentallabor mit allen nur erdenklichen €žGeräten und Messinstrumenten zur Verfügung. Es ist leicht zu bedienen und bietet Ihnen alle Möglichkeiten, eigene Systeme zu entwickeln, zu modifizieren, zu optimieren, zu verwerfen und umzugestalten. Ohne jeden Kostenaufwand. Zuhause, wenn Sie wollen.

Außer diesem bebilderten Manuskript und DASYLab S, der DASYLab-Version für den Bildungsbereich, ist also ein  - möglichst multimedialer - PC unerlässlich. Das ist nicht schlimm, weil ein PC heute generell unerlässlich erscheint. Beispielsweise, um sich blitzschnell und weltweit über das Internet wichtige Informationen zu beschaffen oder weltweit zu kommunizieren.

Das sollten Sie ggf. Ihren Eltern klar machen: Berufliche Mobilität hat heute wohl bereits in erster Linie etwas mit dem sachkundigen und verantwortungsbewussten Einsatz vernetzter Computer- systeme zu tun. Eine bessere Investition in Ihre berufliche Zukunft gibt es wohl kaum!

Im Brennpunkt dieses Manuskriptes steht der Teil der modernen Nachrichtentechnik, der nicht  veralten dürfte. Wie das möglich ist? Indem wir uns nicht faktenhaft auf die derzeitige, kurzlebige Technik - speziell die Hard- und Software - konzentrieren, sondern auf den Background, nämlich die generellen, physikalisch fundierten Eigenschaften der Signale - Prozesse - Systeme. Naturgesetze veralten nicht!

Wie wir die beiden erstgenannten Brocken - Mathematik und Informatik/ Programmiersprachen - aus dem Wege räumen und wie unser Konzept nun präzise aussieht, erfahren Sie in Kapitel 1.

Trotzdem muss das Manuskript permanent ergänzt, verändert, modifiziert werden. Dazu brauche ich Ihre Vorschläge und konstruktive Kritik. So wünsche ich mir zuletzt, mit Ihnen allen in Verbindung zu bleiben. Das geht! Schreiben Sie mir einfach eine entsprechende E-mail!

2.       ... für (Hochschul-)Lehrer, Dozenten und Ingenieure

Dieses Manuskript soll dazu beitragen, eine Lücke zu schließen: Die didaktische Reduktion und Elementarisierung der Fachwissenschaft Nachrichtentechnik/Telekommunikation. Nach meiner Kenntnis gibt es weltweit zu diesem Thema bislang kein Fachbuch, welches versucht, ein Gesamtkonzept darzustellen, gibt es keinen Lehrstuhl für die schulische Didaktik dieses Faches, welcher hierzu ein fundiertes Konzept anbietet. Ein Kuriosum angesichts der volkswirtschaftlichen Bedeutung dieses bereits jetzt wichtigsten Industrie- und Dienstleistungsbereiches!

Allerdings ist das Internet inzwischen ein Eldorado für Hinweise, Studien, Programme, Bild-, Audio- und Video-Daten zu recht speziellen, aber wichtigen Themen dieses Fachgebietes bzw. dieser Fachwissenschaft. Die Möglichkeit, unendlich viele Ideen, Erkenntnisse, Projekt- und Produktberichte aller Hochschulen, wichtigen Institute und Firmen dieser Welt zu beliebiger Zeit auf meinen Bildschirm “€žbeamen” zu können, hat mich fasziniert und ermutigt, Nägel mit Köpfen zu machen.

Nach heutiger Auffassung werden an eine Fachdidaktik Anforderungen gestellt, die weit über das "Fachliche" hinausgehen. Wirtschaftliche, sozial-humane, gesellschaftlich-politische Aspekte gehören hierzu ebenso wie der Erwerb von Lern-, Sprach- und Handlungskompetenz.

Die Diskussion dreht sich zur Zeit überwiegend um die letztgenannten Aspekte, wohl weil sie für alle  Fachdidaktiken relevant sind. Sie schlagen sich nieder in handlungsorientierten, auf Selbsttätigkeit angelegten Formen der Wissensvermittlung. Ein Beispiel hierfür sind Projekte, in deren Verlauf der Schüler oder der Student selbständig etwas entwickelt, analysiert, beschreibt, dokumentiert.

Aber jede Fachdidaktik besitzt etwas Spezifisches, Ureigenes, Substantielles, und dies ist im vorliegenden Falle im wesentlichen die didaktische Reduktion der  Fachwissenschaft  Nachrichten- technik. Das ist das Thema dieses Manuskriptes. Martin Wagenschein macht auf dieses Spezifische der Fachdidaktik aufmerksam, wenn er spitzfindig formuliert: "Didaktik kann nicht die Lehre davon sein, wie man etwas unterrichtet, von dem man nichts versteht".

Der Kern der Fachwissenschaft Nachrichtentechnik wird durch die "Theorie der Signale - Prozesse - Systeme" beschrieben. Für Fachlehrer gilt es, diese didaktisch so zu reduzieren, dass eine wissenschaftsorientierte Modellierung mit der Sprache und dem Vorstellungsvermögen der Schüler möglich ist. Das ist gerade bei dieser Fachrichtung keine leichte Aufgabe.

In diesem Manuskript wird hierzu ein neuartiges Konzept vorgestellt, welches in Kapitel 1 ausführlich erläutert und begründet wird. Das Konzept ist das Ergebnis jahrelanger, den Unterrichtsalltag und die Lehrerausbildung begleitender Überlegungen. Seit mehreren Jahren ist es auch in der Lehrer- ausbildung erprobt. Es geht zum Teil unübliche und neuartige, aber wissenschaftlich korrekte Wege. Das muss so sein, weil der übliche fachwissenschaftliche Weg ein Hochschulstudium voraussetzt!

Große Teile dieses Manuskriptes werden sich mit Dingen beschäftigen, die Sie im Unterricht bzw. in der Vorlesung (!) bislang kaum oder gar nicht erwähnt haben. Das erzeugt Skepsis und Ablehnung. Angesichts der beispiellosen Innovationsgeschwindigkeit dieser Technik macht es aber keinen Sinn, durch Vierfarbendruck und kosmetische Änderungen Ihnen vorzugaukeln, dieses Fachgebiet könnte wie bisher sinnvoll unterrichtet werden.

Damit sind wir beim Hauptproblem, welches - wie so oft - überwiegend psychologischer Natur ist. Wie nimmt man nur einer Fachkollegin bzw. einem Fachkollegen die Skepsis gegenüber einem neuen Konzept, bedeutet dieses doch zumindest die Bereitschaft, das eigene Konzept kritisch zu hinterfragen? Eine diplomatische Antwort hierauf ist mir nicht eingefallen, braucht doch alles seine Zeit, um sich durchzusetzen. Das Manuskript stellt deshalb ein Angebot dar, den Irrweg zu verlassen, auf dem jeder für sich alleine versucht, das Rad neu zu erfinden. Wieviel Zeit und Geld könnten gespart, wieviel Ärger und Frust könnten vermieden werden, falls gemeinsam auf der Grundlage eines fundierten Konzeptes kooperiert werden würde!

Weshalb lohnt es sich, dieses Manuskript in den Unterricht bzw. die Vorlesung mit einzubeziehen?

Ausgangspunkt dieses Konzeptes ist einfache, zutreffende Aussage: Nachrichtentechnik und Mikroelektronik bilden heute eine Einheit, macht doch Mikroelektronik nichts anderes als Signalverarbeitung. Diese Einheit besitzt die Gestalt einer Triade: Hardware, Software sowie die "Theorie der Signale - Prozesse - Systeme". Während in zehn bis fünfzehn Jahren die heutige Hardware und Software nur noch Geschichte und vom Markt gefegt sein werden, gilt dies in keiner Weise für die Theorie der Signale - Prozesse - Systeme. Sie ist praktisch zeitlos, weil sie auf Naturgesetzen basiert.

Wer also die (künftige) berufliche Mobilität seiner jetzigen Schüler/Studenten ernst nimmt, ist gut beraten, diese "Theorie" in den Mittelpunkt seines nachrichtentechnischen Unterrichts zu stellen und fragmentarisches Faktenwissen auf das Prüfungsrelevante zu reduzieren. Wie Ihnen noch näher erläutert werden wird, sind Theorie und Praxis gerade auf dem Gebiet der modernen (digitalen) Signalverarbeitung untrennbar miteinander verbunden.

Dieses Manuskript verwendet interaktiv das Medium Computer. Alle Signale, Prozesse und Systeme entstanden durch die grafische Generierung von Blockschaltbildern auf dem Bildschirm. Alle Experimente fanden dort statt jenseits kryptischer Programmiersprachen und mathematischer Abstraktheit statt. Ohne jeglichen Aufwand an teuren Messplätzen und Laboreinrichtungen wurden die komplexesten Probleme in beliebiger Perfektion experimentell untersucht und dargestellt. Mit der Studienversion von DASYLab lernen Sie oder Ihre Schüler/Studenten dies auch. Sie alle können parallel zum Manuskript nach Herzenslust experimentieren, forschen, vertiefen und trainieren.

Diese virtuellen Systeme sind vollkommen real, sobald Computer und Außenwelt über eine geeignete Multifunktionskarte oder auch Soundkarte verbunden werden. Mit deren Hilfe können Sie analoge oder digitale Signale ein- und ausgegeben, können Sie messen, steuern und regeln, können Sie sogar ein System zur Sprach- bzw.  Klangmustererkennung aufbauen. Das ist für den Autor der wesentliche Zugang zum tieferen Verständnis der Zusammenhänge, also auch zur Fachdidaktik Nachrichtentechnik/ Telekommunikation/ Technische Informatik der Zukunft. Die signaltechnischen Systeme der Zukunft werden überwiegend virtueller Natur in Form von Algorithmen sein (siehe Kapitel 1)!

Ein wichtiger Hinweis für Kolleginnen und Kollegen: Das Manuskript ist für die Unterrichtsbegleitung  gedacht. Im Klartext: Es handelt sich also nicht um fertige Unterrichtsentwürfe, für die Sie jetzt nur noch den Kopierer zu aktivieren brauchen. In welchem Maße Teile des Manuskriptes oder Bilder (Folien) im Unterricht verwendet werden, hängt ganz von Ihnen bzw. dem Adressatenkreis ab, den Sie unterrichten. Der Autor hat bislang Lehrern und Schülern stets das vollständige Manuskript zur Verfügung gestellt, schon allein um die Diskussion und kritische Reflexion des Konzeptes sowie der Formulierungen anzuheizen. Meinen Referendaren - fast ausnahmslos alle Diplom-Ingenieure wissenschaftlicher Hochschulen dieser Fachrichtung mit und ohne Berufserfahrung - danke ich an dieser Stelle für die jahrelangen, beflügelnden, kritischen und heißen Diskussionen.

Eine Gefahr sehe ich allerdings: Wenn Sie nur einige "Stichproben" auswählen, besteht die Gefahr, das berühmte "Abtast-Theorem" zu verletzen, wonach bei Unterabtastung Verzerrungen auftreten. In unserem Fall könnte es sein, dass Ihnen etwas Wesentliches fehlt, um das Neue schlüssig und widerspruchsfrei erklären zu können. Vieles können Sie wesentlich verkürzt darstellen, auf keinen Fall sollten Sie aber die unverzichtbaren Grundlagen FOURIER-Prinzip, Unschärfe Prinzip und Symmetrie-Prinzip kippen. Stellen Sie sich Fachgebiet und Fachwissenschaft als einen Baum dar. Ihr praktisches Problem ist nur ein einzelnes Blatt. Um dieses Blatt nicht absterben zu lassen, bedarf es des Weges über die drei Wurzeln-ž Grundlagen. Jedes Blatt erreichen Sie hierüber!

Interessierte Kolleginnen und Kollegen können also das Manuskript, Teile davon oder auch nur Bilder innerhalb ihres Unterrichts verwenden. Um zu verhindern, dass Bilder oder Teile des Manuskripts per â€drag and drop in eigene Dokumente eingebunden dadurch ggf. aus dem Zusammenhang gerissen werden, ist das gesamte Manuskript als geschützte PDF - Datei abgespeichert. Das Manuskript ist  mit Hilfe des kostenlosen Acrobat-Reader von Adobe auf dem Bildschirm  oder aus dem Internet aufrufbar und kann seitenweise ausgedruckt werden. Alle Funktionen, das Manuskript zu verändern, wurden gesperrt. So besitzt es in etwa den gleichen Schutz des Urheberrechts wie ein gedrucktes Buch. Die Bilder, die hier die Hauptrolle spielen, wurden extra so groß dargestellt, damit sich nach dem beschriebenen Verfahren hochwertige Folien herstellen lassen.

Durch die praktische Arbeit im Fachseminar und Unterricht werden viele Text- und Bildpassagen ständig verändert oder erweitert. Um den jeweils neuesten Stand kennenzulernen, sollten Sie ab und zu über das Internet auf unseren Server zugreifen und mit Hilfe des Acrobat-Reader Ihre bisherige Version mit der aktuellen vergleichen.

Aber auch falls Sie andere Materialien zu diesem Fachgebiet suchen, könnten Sie in diesem  virtuellen Fachseminar Nachrichtentechnik/Technische Informatik fündig werden. Zu abgestan- denen Themen werden Sie allerdings kaum etwas finden.

Die DVD-Version wurde inzwischen multimedial und interaktiv aufbereitet. Dahinter steht die Idee von dem Buch, welches plötzlich zum Leben erwacht und auf neuartige Weise mit Ihnen kommunizieren kann. Denken Sie nur an den pädagogischen Quantensprung zwischen einem Fachbuch über die Flugausbildung und einem computergestützten Flugsimulator!

Zu jedem Kapitel gibt es ein einführendes Video (gelbe Umrahmung am Kapitelanfang anklicken). Jede aktive Fläche des Dokumentes - z.B. Abbildungen oder Textflächen - macht sich durch eine Änderung des Cursors - Hand mit deutlichem Zeigefinger - bemerkbar. Ein Klick und die Verknüpfung wird aufgerufen: Eine vergrößerte Abbildung aus einem früheren Kapitel, Sound, Video und vor allem DASYLab-Versuche.

Wenn Sie bei dieser Art des selbsterforschenden Lernens genau so viele Aha-Effekte erfahren wie der Autor, werden sie im Unterricht oder in der Vorlesung nicht mehr darauf verzichten wollen und darauf dringen, die schulischen Mittel für diese Fachrichtung auf die multimediale Ausrüstung der Computerräume zu konzentrieren.

Wer das Manuskript einsetzt, von dem erhoffe ich fairerweise Feedback. Das Manuskript soll im Laufe der Zeit ergänzt, ggf. sogar umformuliert werden. Je mehr Sie mithelfen, desto besser können Sie sich nach und nach damit identifizieren.

Noch unlängst wurde das Lernsystem im Rahmen des InfoSCHUL2 Projektes (Schulen ans Netz) in ganz verschiedenen Lerngruppen eingesetzt, getestet und evaluiert. Die praktische Vorführung in den verschiedensten Gremien hat eine sehr positive Resonanz gefunden. So wird auf Wunsch dieses Manuskript nun auch den industriellen Anwendern von DASYLab europaweit zur Verfügung gestellt.

Am 10. Februar dieses Jahres 2000 fand eine große Veranstaltung am Heinrich-Hertz-Berufskolleg in Düsseldorf statt. Über 250 Lehrer von ca. 120 Schulen aller Schulformen sowie Vertreter von Bundes- und Landesministerien, Presse und Fernsehen wohnten der Vorstellung und Präsentation des Düsseldorfer Modells für moderne Informationstechnologien im Unterricht bei, ein Angebot an Schule, Industrie und Wirtschaft. Alle hieran teilnehmenden Schulen erhielten kostenlos eine Schullizenz für das Lernsystem Signale - Prozesse - Systeme sowie für die DASYLab S - eine Programmversion der Firma DATALOG für Schüler und Studenten mit dem vollen Leistungsumfang der industriellen Version. Wohl erstmalig enthielt die Lizenz eine Kopiererlaubnis für alle SchülerInnen und LehrerInnen der Schule. Beides soll und darf ausdrücklich also auch zu Hause verwendet werden, solange die Beteiligten der Schule angehören. In Zukunft wird eine Anerkennungsgebühr für die Schullizenzen erhoben werden.

All dies wird zur Diffusion dieser Thematik in die Bildungslandschaft beitragen, genau wie die  zahlreichen Artikel hierzu in den (Fach-)Zeitschriften.

Für Anregungen, Verbesserungsvorschläge, Änderungswünsche und konstruktive Kritik bin ich jederzeit dankbar.

Düsseldorf, im Mai 2000

Ulrich Karrenberg
 

Vorwort zur 7. Auflage:

Nach acht Jahren der intensiven Vorbereitung und Evaluation erschien Anfang 2000 die erste Auflage dieses “Lernsystems”. Genau so hektisch wie die Entwicklung der Mikroelektronik folgte eine Auflage nach der anderen, in 2016 nun die Siebte. Und auch die internationale, englischsprachige Ausgabe dieses “Lernsystems“, die ja mit dem Deutschen Bildungsmedien-Preis 2003 (Berufliche Aus- und Fortbildung – Studium) ausgezeichnet wurde, ist weltweit gut angekommen und 2012 in der dritten Auflage erschienen. Ende 2008 erschien in Lizenz die erste chinesische Auflage bei Tsinghua University Press in Peking. Multimediale, interaktive Lernsysteme in gedruckter und elektronischer Form – also Bücher, die ”zum Leben erweckt“ werden können und selbsterforschendes Lernen ermöglichen – scheinen immer mehr im Trend der Zeit zu liegen.

Nachstehend finden Sie die Änderungen gegenüber der 6. Auflage:

  • DASYLab wird nunmehr in der neuen S-Version 14 in dieses Lernsystem integriert.
  • Damit der Grundgedanke von DASYLab –  „Easy-to-Use“ auch bei den Erweiterungsmöglichkeiten nicht verloren geht, ermöglicht das neue Script - Modul den Einsatz der weit verbreiteten Skriptsprache Python ™, um eigene Module zu gestalten.
    Wesentliche Verbindung zur Außenwelt zwecks Acquisition und Ausgabe realer Signale ist bei der S-Version nach wie vor Soundkarte d. h. je zwei analoge Ein- und Ausgänge hoher Präzision. Aber auch über die USB-Schnittstelle lassen sich spezielle Mikrofone direkt anschließen.
  • Wiederum wurden zahlreiche der inzwischen etwa 300 DASYLab–Versuche ergänzt, überarbeitet und optimiert.
    Das Bildmaterial als wesentlicher Bestandteil des „Lernsystems“wurde z. T. ergänzt bzw. auf die neue DASYLab-Version abgestimmt.
  • Weitere Inhalte sind hinzugekommen, nach dem Kapitel 14 über Neuronale Netze sowie Kapitel 16 mit der „Mathematischen Modellierung von Signalen – Prozessen – Systemen folgt nun in der 7. Auflage ein Kapitel über ”Komplexe dynamische Systeme, Entropie und Selbstorganisation” welches sich den überwiegend nichtlinearen und nichtstationären Prozessen in Natur und Gesellschaft widmet.
  • Wie die vielen schriftlichen Reaktionen und Lizenzwünsche für Hochschulen und Akademien zeigen, wurde dieses ”Lernsystem“ durchweg äußerst positiv, ja z. T. enthusiastisch aufgenommen. Die Idee, unabhängig von der materiellen Ausstattung teurer Labors am (heimischen) PC aufregende Versuche, Übungen oder Projekte planen und selbsterforschend durchführen zu können, scheint gezündet zu haben.

Zu danken habe ich wieder dem „DASYLab–Team“ der Firma measX sowie dem Team des Springer-Verlages. Alle kooperierten hervorragend mit mir und hatten immer ein offenes Ohr für meine Sonderwünsche! Ein besonderer Dank gilt immer wieder Herrn Dr.– Ing. Joachim Neher. Ohne seine, speziell für dieses „Lernsystem” entwickelten, zahlreichen Module wäre mein didaktisches Konzept niemals realisierbar gewesen!

Ein „Lernsystem“ dieser Art wächst, blüht und gedeiht über die Wechselwirkung zwischen User und Autor.  Jede konkrete Anregung wird deshalb gerne aufgegriffen, durchdacht und ggf. berücksichtigt. Ich freue mich auf Ihre Meinung,

Düsseldorf, im August 2016        Ulrich Karrenberg